Der Animationsfilm „Reverie“ gewinnt den 1. Preis
Mit Ovationen für die Preisträger_innen und für die Veranstalter ging das diesjährige Hüller JugendFilmFest zu Ende. Der 7. Jahrgang erwies sich künstlerisch als besonders ergiebig und machte es der Jury nicht leicht, sich für die Preisträger_innen und über die Reihenfolge zu entscheiden.
Es scheint sich langsam in den Filmkreisen herumgesprochen zu haben, dass sich das Hüller JugendFilmFest zu einem bedeutsamen Festival entwickelt hat. Das liegt sicherlich nicht zuletzt daran, dass es sich die Nominierungsberechtigung für einige andere Festivals, u.a. für das Filmfest „up and coming“, erworben hat und die Nominierungen schon einige Preise abgeräumt haben. Kamen die Filmemacher_innen bisher vor allem aus der erweiterten Region, waren es dieses Jahr fast ausschließlich Teilnehmende aus ganz Niedersachsen und Hamburg. Auffällig war auch, dass fast alle Teilnehmenden zum ersten Mal am Hüller Festival teilnahmen. Erfreulicherweise stellte sich dennoch von Anfang an die schon berühmte „Hüller Atmosphäre“ ein: alle gingen aufeinander ein, als würden sie sich schon lange kennen. Das Interesse aneinander war groß und wurde noch dadurch gesteigert, dass in den beiden am Samstag angebotenen Workshops miteinander gearbeitet werden konnte. In Gruppen wurden dabei Filme mit dem Handy oder einer DSLR-Kamera zum Thema Bewegung erarbeitet und gedreht, die am Sonntag gezeigt und prämiert werden sollten. Die Ergebnisse waren laut Jurymitglied C. Girardet „sensationell“.
Ohne Zweifel standen aber die für das JugendFilmFest zuvor eingereichten Filme im Zentrum des Interesses. Es wurden 20 Filme in drei Blöcken gezeigt. Eine Vorjury hatte bereits vier Filme nominiert, die im Festivalprogramm um die Preise streiten sollten. Alle anderen Filme liefen im Werkstattfilmprogramm, aus dem das Publikum einen Film für das Festivalprogramm nachnominieren konnte.
Die Spannung war auf dem Höhepunkt, bis die Jury, bestehend aus dem Regisseur Patrick Merz, dem Kameramann Christian Girardet, der Cutterin und Filmemacherin Wiebke Hansen, ihre Entscheidung getroffen hatte: den 1. Preis erhielt der Animationsfilm „Reverie“ von Shujun Wong und Valentin Gagarin, der den Albtraum eines sozialen Abstieg in beklemmenden Bildern schildert. Den 2. Preis sprach die Jury Martin Czajas Film „Clinch“ zu, vordergründig ein Boxerfilm, der aber eine tragische Lösung bereithält. Platz 3 belegte der Film „Irrdisch“ von Melanie Waelde, der sich auf die Welt der psychischen Grenzgänger mit einer Borderlinestörung einlässt.
Das Publikum war mit der Entscheidung der Jury einverstanden, auch wenn der eine oder andere in Hinblick auf seinen persönlichen Favoriten eine andere Gewichtung vorgenommen hätte. Mit dem Publikumspreis, der am Sonntag vergeben wurde, gab es jedoch die Möglichkeit seinem Protegés die entsprechende Würdigung zu verschaffen. Mit diesem Preis wurde „Killian“ von Jonas Schmieta ausgezeichnet.
Nominiert für „up and coming“ wurde „Reverie“, für das Uelzener Filmfest „Clinch“. Den Förderpreis erhielten Meisam Amini und Elyas Mohamadi, aus dem Iran stammend, die mit Ihrem Film „Sag Nein“ das Thema Drogensucht eindrücklich aufgriffen.
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