Am 28. Juni wurde unser Kooperationsprojekt BIG EARTH (Hotel California) mit dem „Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis – Hermine-Albers-Preis“ ausgezeichnet worden. In der Kategorie Praxispreis wurde das ABC Bildungs- und Tagungszentrum Drochtersen-Hüll ausgezeichnet. Wir hatten uns mit dem inklusiven, filmischen Partizipationsprojekt BIG EARTH (Hotel California) für Jugendliche mit und ohne Fluchtgeschichte beworben hatte. In dem Kooperationsprojekt mit der Hüller Medienwerkstatt e. V. und DirectorsCut.ch und weiteren Partnern haben vier Jahre lang mehr als 100 junge Menschen aus aller Welt zusammen mit professionellen Filmemachern, Theaterschaffenden, Pädagoginnen und Pädagogen aus der politischen Bildung einen abendfüllenden Langspielfilm produziert.
Die Pressemitteilung des Veranstalters agj fasst zusammen:
Erzählt wird darin die Geschichte von jungen Geflüchtete, die in einem Landhotel in einer abgelegenen Gegend Niedersachsens gelandet sind. Was sie erleben, von rassistischen Anfeindungen über den Kontakt mit der Dorfjugend und Freundschaften schließen bis dahin, dass sie für eine Flüchtlingsshow missbraucht werden sollen, von Abschiebung bedroht sind und sich zwischen Hoffnung und Verzweiflung, tiefer Weisheit und Witz bewegen – dies alles erzählt dieser absolut sehenswerte Film. Als Grundlage für das Drehbuch dienten Geschichten, Episoden und Erlebnisse der Jugendlichen, die sie im Rahmen von Workshops des ABC Bildungs- und Tagungszentrums erzählten und in Medien-, Musik- und Theaterprojekten umsetzten.
Die Jury des Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreises hat sich einstimmig für das ABC Bildungs- und Tagungszentrum als Preisträger in der Kategorie Praxispreis entschieden: „Das Projekt BIG EARTH erfüllt gleich mehrere Anliegen außerschulischer Jugendbildungsarbeit wie Partizipation, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Inklusion. Der Schwerpunkt der diesjährigen Ausschreibung des Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreises „politische Bildung in der Kinder- und Jugendhilfe“ ist klar zu erkennen. Aufgegriffen werden u. a. Themen wie Alltagsrassismus, Flüchtlingspolitik und ein demokratisches Miteinander. Das Projekt hat Menschen mit und ohne Fluchterfahrungen zusammengebracht. Darüber hinaus fand es die Jury besonders wohltuend, dass junge Menschen, z. B. aus Syrien oder Afghanistan, nicht als hilfsbedürftige Benachteiligte angesprochen wurden, sondern als junge Menschen mit Erfahrungen und Kompetenzen, die gefragt waren und die erfolgreich in das Projekt eingebracht werden konnten. Das Projekt hat die Jury vollkommen überzeugt.“
„Für die Zukunftsfähigkeit einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft ist es wichtig, dass sich Menschen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien engagieren – ihnen eine Stimme geben, sie beteiligen und Innovationen voranbringen,“ sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, Prof. Dr. Karin Böllert, auf der Preisverleihung. Die Bewerbungen für den Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis 2018 zeigten, wie vielfältig die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe sind, mit wie viel Herzblut sich Journalistinnen und Journalisten in ihrer Berichterstattung um die Belange von jungen Menschen und ihren Familien kümmern und wie mannigfaltig sich die Forschungslandschaft darstellt. Ermittelt wurden die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger aus 135 eingereichten Bewerbungen von einer elfköpfigen Jury. Stifter des Preises sind die Obersten Jugend- und Familienbehörden der Länder. Die Preise wurden vom Vorsitzenden der Jugend- und Familienministerkonferenz, Minister Dr. Heiner Garg, der AGJ-Vorsitzenden Prof. Dr. Karin Böllert und dem Juryvorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Schröer in einem feierlichen Rahmen übergeben.
Minister Dr. Garg betonte: „Mein herzlicher Dank und meine Gratulation gehen an die Ausgezeichneten, auch im Namen der Länder. Sie tragen dazu bei, dass der Fokus auf Jugendhilfe und innovative Entwicklungen in der Jugendhilfe gelenkt wird. Damit helfen die Preisträgerinnen und Preisträger auch, Jugendhilfe zu verbessern und geben wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung in der Praxis. Im Mittelpunkt muss dabei immer das Wohl der Kinder und Jugendlichen stehen.“
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