Steinkohle wird in Kolumbien in großem Stil im Tagebau ausgebeutet und geht zu fast 100 Prozent in den Export – überwiegend nach Europa. In Deutschland wird kolumbianische Kohle größtenteils verstromt, vielleicht auch bald im geplanten Kohlekraftwerk in Stade. Von dem Milliardengeschäft profitieren nur einige Wenige: Bergbau-Multis und die Ener-gie-Konzerne. In Kolumbien bedeuten die Kohletagebaue Zwangsumsiedelungen und mas-sive Menschenrechtsverletzungen. Landschaft und Umwelt werden zerstört, Luft und Was-ser kontaminiert. Menschen werden krank und verlieren ihre Lebensgrundlage, so z.B. die afrokolumbianischen und indigenen Gemeinschaften in der Guajira im Norden des Kolum-biens.
Darüber berichten Yanet Idalis Guariyu Uriana von der indigenen Gemeinschaft in Provin-cial und die Menschenrechts-Anwältin Yessika Hoyos (CAJAR).
Professor Sergio Coronado Delgado (Menschenrechtsorganisation CINEP und Universidad Javeriana – Bogotá) erläutert die extraktivistische Wirtschaftpolitik Kolumbiens, Sebastian Rötters (urgewald) die Verantwortung von Konzernen für Menschenrechte entlang der Lieferkette.
Vertreter*innen von Ende Gelände und andere Umweltgruppen berichten über das in Sta-de geplante Kohlekraftwerk des Chemie-Multis DOW und die Bewegung dagegen.
Darüber hinaus stellen wir Materialien und Methoden zum Thema Kohle/Extraktivismus für die Bildungs- und Kampagnenarbeit vor. Wir haben außerdem Zeit und Raum ein für regen Diskussion und Austausch sowie gemeinsame Planung und Vernetzung eingeplant.
Das Seminar findet – mit Übersetzung – auf Deutsch und Spanisch statt. Gerne Materialien und Medien aus der eigenen Arbeit / Praxis mitbringen!
Ort: ABC Bildungs- und Tagungszentrum – Bauernreihe 1 – 21706 Drochtersen-Hüll
Das Seminar ist mit Unterbringung und Vollverpflegung!
Kostenbeitrag: 20 – 80 Euro (nach Selbsteinschätzung)
Anmeldegebühr bitte auf das Konto des ABC – Stichwort „Kolumbien“
Anreise:
– mit ÖPNV/Bahn bis Himmelpforten: Abholung um 16:08 Uhr – bitte Bedarf anmelden!
– Auto (Angebote/Anfragen für Mitfahrgelegenheiten bitte im Anmeldeformular angeben)
[toggle title=”Programm”]
Freitag, 2.11.2018 – 17.00 bis 21.00 Uhr
bis 17.00 Uhr Ankunft / Einchecken
17.00 Uhr – Begrüßung / Vorstellung des Programms
Klärung organisatorischer Fragen
– Kennenlernen / Erwartungen / Austausch über die eigene Praxis
Moderation: Jochen Schüller / Juana Corral
18.30 Uhr Abendessen
20.00 Uhr Was ist Extraktivismus?
Soziale und Umwelt-Implikationen an mehreren Beispielen: Palmöl-Produktion und Bergbau in Kolumbien / Extraktivismus als Entwicklungsstrategie
Input und Diskussion mit Sergio Coronado Delgado (angefragt)
CINEP und Universidad Javeriana / Bogotá, z.Zt. am LAI der Freien Uni Berlin
21.30 Uhr Ausklang
Optional: Film zu Agrarkraftstoffen (z.B. „Kein Brot für Öl“))
Samstag, 3.11.2018 – 9.30 bis 21.00 Uhr
8.30 Uhr Frühstück
9.30 Uhr Steinkohle-Tagebau in Kolumbien – Menschenrechte und Umwelt
Input und Diskussion mit Juana Corral
11.00 Uhr Kaffee-Pause
11.15 Uhr Unternehmen und Menschenrechte am Beispiel von Rohstoff- und Ener-gie-Konzernen
Input und Diskussion mit Sebastian Rötters / urgewald (angefragt)
13.15 Uhr Mittagessen / MITTAGSPAUSE
14.45 Uhr a) Methoden in der Bildungsarbeit zum Thema Extraktivismus
Input und Arbeitsgruppe mit Maria Fernanda Herrera
(Bildungsprojekt Info- Büro Nicaragua)
b) Methoden&Materialien „Rohstoffe“ für Bildungsarbeit / Schule
Input und Arbeitsgruppe mit Juana Corral
(AG Bergbau & Menschenrechte in Kolumbien)
c) „Wiki-Stade“ – ein partizipatives Projekt im Kampf für Umwelt und Klima
Input und Arbeitsgruppe mit Walter Tauber (freier Journalist – WIKISTADE)
16.15 Uhr KAFFEE-Pause
16.45 Uhr „No a la Mineria“ – Stoppt den Bergbau!
Berichte aus Kolumbien / Input und Diskussion
– Yessika Hoyos, Anwältin des Colectivo de Abogados José Alvear Restrepo
– Yanet Idalis Guariyu Uriana, Mitglied der indigenen Gemeinschaft von Provinci-al/Guajira betroffen vom Steinkohle-Tagebau CERREJON
Moderation – Jochen Schüller (freier Journalist)
18.15 Uhr Abendessen
20.00 Uhr Ausklang und informeller Austausch
Film „La buena vida“ – Referent Jochen Schüller
Sonntag, 4.11.2014 – 10.00 bis 17.00 Uhr
8.30 Uhr Frühstück
9.30 Uhr „Buen Vivir“ – jenseits des Extraktivismus: Indigener Widerstand und ihre Konzepte von Wohlstand und Glück
Input und Diskussion mit Yanet Idalis Guariyu Uriana und Sergio Coronado
11.00 Uhr Kaffee-Pause
11.15 Uhr Fortsetzung der Diskussion mit Yanet Guariyu Uriana
Austausch über Möglichkeiten der Vernetzung, Kampagnen und Unterstützung
12.45 Uhr Mittagessen / MITTAGSPAUSE
14.15 Uhr Informationen über das geplante Kohlekraftwerk in Stade /
Vertreter/innen von Ende Gelände Hamburg u.a.
15.45 Uhr kurze Kaffeepause
16.00 Uhr Auswertung, Feedback und Ausblick
(Moderation: Jochen Schüller)
17.00 Uhr Ende / Abreise
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