Lampenfieber from ABC Bildungs- und Tagungszentrum on Vimeo.
Entstanden im Projekt „FairPlay“ mit Jugendlichen aus Stade und Lübeck. In Kooperation mit der Lebenshilfe Stade und mixed pickles e.V. Lübeck.
Idee
Mitte November erreichte uns die Ausschreibung des Projekts fair_play – Partizipation und Genderperspektive in der außerschulischen Bildung. Schnell war klar, dass sich das ABC gerne mit einem Seminar an dem Projekt beteiligen möchte, da die zentralen Begriffe und Inhalte des Projekts sich mit den Zielen des ABCs decken: Insbesondere die Schwerpunkte Genderpädagogik mit Fokus auf Reflexion und Durchbrechung von Genderzuschreibungen sowie Partizipation mit der Ermutigung von Jugendlichen, sich aktiv zu beteiligen und sich – unter anderem mittels Internet – öffentlich für relevante Themen und Bereiche einzusetzen.
Mit dem Seminar “gleich ist nicht dasselbe“ hat sich das ABC für ein Medienseminar mit 12 Teilnehmer_innen beworben. Die Teilnehmenden sollten darin unterstützt werden, sich während drei Tagen mit der Vielfalt von Menschen auseinandersetzen, Stereotype zu hinterfragen und alternative Differenzierungsmerkmale zu entdecken. Kooperiert wurde hier mit mixed pickles e.V. aus Lübeck und der Lebenshilfe Stade. Beide Kooperationspartner setzen sich seit Jahren für die selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Gesellschaft ein.
Durchführung
Die Teilnehmer_innen entwickelten im Seminarverlauf Filmgeschichten, in denen eine vielfältige, inklusive Gesellschaft sichtbar wird. Sie schilderten dafür ganz konkrete Alltagserfahrungen – alle beteiligten sich an dem Austausch. Damit auch die verbal schwächeren Teilnehmer_innen ihre Bilder im Kopf mitteilen konnten, brauchte es eine umsichtige Gesprächsführung und wiederum die Visualisierung des Gesagten in Bildern und Piktogrammen. In zwei Gruppen wurden schließlich zwei Filmplots entwickelt, die auf den erlebten Geschichten aufbauen und die Handlungsalternativen aufzeigen.
Bei der Produktion der Filme waren alle gefragt: Es brauchte Kamerafrau und Kameramann, Tontechniker_innen, Klappenverantwortliche, Script und Schauspieler_innen.
Die Stimmung bei der gemeinsamen Arbeit war sehr gut und förderte den Zusammenhalt. In der Freizeit organisierten die Teilnehmer_inenn spontan einen Spaziergang in der Umgebung. Sie spielten Billard und Tischtennis – dabei mischten sich die beiden Gruppen. Während dieser Spiele formulierten die Teilnehmer_innen auch den Wunsch, dass der Austausch wiederholt werde und man sich wieder treffen könne.
In den zwei Videoclips, die während des Seminars entstanden, manifestiert sich der Einsatz, die Kreativität und das Durchhaltevermögen der Gruppe. Sie erzählen Geschichten mit unerwarteten Wendungen, die zum Nachdenken anregen. Die zwei Kurzfilme wurden mit dem Einverständnis aller Beteiligten im Internet veröffentlicht und schon in Stade und Lübeck öffentlich vorgeführt.
fairplay helfen from ABC Bildungs- und Tagungszentrum on Vimeo.
Genderpädagogik und Intersektionalität
Gemäß Ziel des Seminars sollten die Teilnehmer_innen eine Vision einer Gesellschaft erarbeiten, in der Unterschiede respektiert und als positive Elemente gesellschaftlicher Vielfalt gewürdigt werden. Im Rückblick kann gesagt werden, dass diese Vision zumindest ansatzweise gelebt wurde: Zwei im normalen Alltag der Teilnehmer_innen sehr dominante Differenzierungs¬merkmale – Geschlecht und Behinderung – spielten währen der drei Seminartage eine geringe Rolle. An ihre Stelle traten unterschiedliche oder ähnliche Lebensziele, Träume, Ängste und Vorlieben in den Vordergrund. Anhand dieser Merkmale bildeten sich ganz neue Trennlinien und Fraktionen.
Im Sinne intersektionalen Denkens führten wir uns die Mehrfachdiskriminierung der Teilnehmer_innen vor Augen: Als jungen Frauen und als Jugendliche mit Behinderung, als junge Männer mit Behinderung und als Jugendliche aus einer strukturschwachen Region oder als Menschen mit Behinderung und als Jugendliche fallen sie durch viele Maschen oder werden eingefangen und in Schubladen gezwängt. Im Seminar versuchten wir den Jugendlichen zu ermöglichen, dass sie in Film und Fotografie eine neue Beteiligungsmöglichkeit kennenlernen, mit der sie sich öffentlich für ihre Anliegen einsetzen können. Zudem erlebten wir ein Miteinander, dadurch dass die Verschränkung der Differenzkategorien möglichst wenig nachteilige Folgen hatten.
Ausführlicher Projektbericht
Der ausführliche Projektbericht von Andrea Keller liegt als .pdf (1MB) zum Download bereit.
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