Ende Januar fand der erste Bodypercussion-Workshop im ABC im Rahmen von SHIFT IT statt. Wir konnten dafür Sarah Lasaki engagieren, die lange mit STOMP auf Welttournee war. Um es vorwegzunehmen: der Workshop war so super, dass wir ihn gerne noch einmal anbieten wollen!
Was ist eigentlich Bodypercussion? Fast keine*r der Teilnehmenden hatte eine wirkliche Idee. Aber die Neugier und die Motivation etwas Neues kennenzulernen war stark spürbar. Die Begeisterung nach den ersten Bodydance-Versuchen war groß – was für ein tolles Musikinstrument ist der Körper! Aber: selbst einfache Rhythmen zu lernen ist nicht so einfach wie es erstmal aussieht. Schüchternheit mit den neuartigen Bewegungen und Sounds, die vor der noch nicht so gut bekannten Gruppe entstehen, Körperkoordination und Ungeduld spielten eine Rolle. Auch die Zusammenarbeit als Gesamtgruppe brauchte seine Zeit: Wie wichtig ist es, aufmerksam zuzuhören und zu beobachten, was in der Gruppe passiert, um gemeinsam einen gut klingenden Rhythmus zu erzeuge
Nachdem die Scheu gefallen war, bestand die erste Aufgabe darin, zu zweit einen kleinen Rätselfilmclip zu erstellen, da der Workshop ja filmisch begleitet wurde. Unter schwarzem Bild liegt ein mit dem Körper erzeugter Sound mit der Frage: Was hörst du? Später wird das Körperteil sichtbar, wie es den Sound erzeugt und der Name des Körperteils wird eingeblendet. Der zweite Teil des Nachmittags war dem Lernen verschiedener Beats gewidmet und zum Beispiel der Frage: Was ist der Unterschied von on- zu offbeat und welche Musikrichtungen benutzen welche Beats? Zum Ende des Tages wurden in Kleingruppen die ersten eigenen Beats gebaut, unter Berücksichtigung von choreographischen Überlegungen für einen kurzen Film. Abgeschlossen wurde der Tag dann mit einem gemeinsam improvisierten Soundorchester.
Der dritte Tag begann mit dem Schauen der filmischen Rätsel: Was hörst du? Einige Sekunden war nur Klang zu hören, dann kam die visuelle Lösung. Die Lösungen waren oft überraschend. Nicht einordnebare oder irreführende Klänge waren zu hören, die mit Händen, Fingern, Armen, sogar mit der Nase erzeugt wurden. Weiter ging es mit dem Erlernen von neuen Rhythmen und der Ausarbeitung der eigenen Kompositionen vom Vortag in Kleingruppen. Am Nachmittag begann dann die Arbeit, die selbst kreierten Kompositionen in einem Videoclip zu verarbeiten. Am Abend begannen die Gruppen mit dem Schnitt ihrer Aufnahmen, teils bis spät in die Nacht hinein.
Der Sonntag begann mit der Vorführung der entwickelten Kompositionen. Jede Gruppe suchte sich ihr räumliches Setting, in dem sie ihre Komposition live zum Besten geben wollte. Anschließend wurden gemeinsam weitere Rhythmen gelernt, die mit einer Improvisationsrunde endeten. Zum Abschluss des körperlichen Teils des Workshops gab es ein ausgiebiges Dehnprogramm, denn die körperliche Beanspruchung bei Bodypercussion ist nicht zu unterschätzen, wie bei allen Teilnehmenden klar spürbar war. Nach dem Mittagsessen war Zeit, endlich die fertigen Videos zu schauen. Über jedes Video wurde gemeinsam gesprochen: Wie war der Entstehungsprozess, was hat sich von der Grundidee des Videos eingelöst, wo waren die Schwierigkeiten? In der folgenden Abschlussrunde wurde deutlich: Es waren sehr intensive Tage und alle Teilnehmenden haben zwischenzeitlich ihre Komfortzone verlassen. Sei es durch körperliche Anstrengung, rhythmische Überforderung, sich in komischen Posen und Geräuschen exponieren oder gestalterischen Möglichkeiten für den Videoclip suchen. Aber die Motivation blieb die ganzen Tage ungebrochen, alle waren sich einig: „Wir wollen mehr!“.
Sicher ist: dieser Workshop war bestimmt nicht der letzte Bodypercussion-Workshop. Wir planen wie gesagt bereits einen weiteren Workshop. Also: Stay tuned!
Unten gibt es neben ein paar Fotos die Videos vom Wochenende zu sehen. Wie findet ihr sie? Habt ihr Lust bekommen auf Bodymusic? Kommentiert gerne!
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