Der erste Abend des Parkourworkshops begann mit Dreck und Schweiß und viel Gelächter. Vom Bauern nebenan konnte sich die Gruppe aus einem riesigen Haufen alter Auto- und Traktorreifen Exemplare jeder Größe raussuchen. 10 Leute zwischen 14 und 27, die direkt aus dem Dorf, Stade, Hamburg und der Welt kamen, stiegen sofort in Geschicklichkeits- und Krafttraining mit der Aufgabe ein, die Reifen zu rollen, ohne dass sie umkippen, oder zu zweit zu tragen, ohne sie abzusetzen. So entstand nach drei Gängen, schmutzigen Händen und Klamotten sowie dem Aufbau einer alten Teppichstange ein toller Parkour auf der Wiese hinterm Haus des ABCs.

Am nächsten Morgen begann die Gruppe den Tag mit Kennenlernspielen, Aufwärmübungen und ersten Technikübungen. In der Halle wurden erste Sprünge und das Abrollen über einen großen Mattenhaufen geübt. Es wurde die Prämisse von Parkour ausgegeben, dass das Wichtigste ist, sich, seinen Körper und die Situation, die bewerkstelligt werden soll, richtig einzuschätzen sowie die Techniken in kleinen Schritten zu üben, um sich nicht zu verletzen. Es war nicht ganz leicht, die Lust am Wagnis und an großen Sprüngen zu bremsen.
Nach dem Mittagessen wurde dann der Traktorreifen-Parkour erkundet und erste Versuche mit den verschiedenen Kameras gemacht. Es wurde von Reifen zu Reifen oder durch den rollenden Reifen gesprungen, die Reifen zu hohen Türmen gestapelt und von ihnen runtergesprungen und abgerollt. An der Teppichstange wurden kleine Sprungchoreographien über, um und unter der Stange hindurch ausprobiert. Die Kameras wurden auf dem Kopf, an der Brust oder an Selfiesticks befestigt oder in die Wiese gelegt. So enstanden Aufnahmen aus allen Perspektiven, die Zuschauende ins Bewegungsgeschehen mit reinzogen, oder von außen betrachten ließen.
Am Abend gab es einen kleinen Vortag zu der Geschichte des Parkour, der mit Videos der Zeitgeschichte angereichert war. Nach ausgiebigem Tischtennis- und Billiardspiel im Gemeinschaftsraum gingen alle inspiriert und vorfreudig den nächsten Tag erwartend mit dickem Muskelkater ins Bett.

Am Samstag ging es dann bei schönstem Sonnenschein nach Stade. Der Tag war angefüllt mit Gleichgewichtstraining, der Suche nach dem besten Spot für die tollsten Tricks und der Erarbeitung von Bewegungsabfolgen für kleine Filmsequenzen. Glücklich und völlig erschöpft kehrte die Gruppe zurück, was einzelne nicht davon abhielt, bis spät in die Nacht das Filmmaterial zu einem Clip zusammenzuschneiden, oder weiter im Reifenparkour zu üben.

Am letzten Tag wurden die begonnenen Filme fertig geschnitten. Der Rest erarbeitete sich gemeinsam im Reifenparkour noch eine filmische Plansequenz – eine Filmstrecke ohne Schnitt – die nach einigen Probedurchläufen erfolgreich aufgenommen wurde. Gemeinsam wurden die filmischen Ergebnisse geschaut und gefeiert. Alle Filme und Foto-Eindrücke findet ihr unten in diesem Beitrag.

Alle fuhren mit der Versicherung, das nächste Mal wiederzukommen, und sich bis dahin zum trainieren privat zu treffen, nach Hause.

Dieses Video ist ein Zusammenschnitt des Materials von unserer Teamerin und Kamerafrau Lilli Thalgott.

Dies sind die Filme der Teilnehmenden:

Last but not least die Plansequenz: